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Mittwoch, 6. April 2011

ruhe und geduld

Nachdem Charly fast über ein halbes Jahr verletzt und nicht reitbar war, hatte ich die Möglichkeit viele andere Pferde zu reiten. Es war allerlei dabei: Das tolle Pferd meiner Reitlehrerin, ein junger Wallach mit kaum Ausbildung, eine Stute, die zuvor sehr lange nur gestanden hatte und der kleiner Araberwallach Nabil, meine jetzige Reitbeteiligung.

Auf diese Weise hatte ich die Möglichkeit Erfahrung zu sammeln und meinen Horizont zu erweitern. Was mich jedoch erstaunte ist, dass sogar die oben genannten Pferden, die als ziemlich „schlimm“ unter dem Sattel gelten, mir beim Reiten nicht ansatzweise so viele Schwierigkeiten bereitet haben wie mein Eigenes.

Ich glaube, einer meiner größten Fehler ist, dass ich mich von Charlys schlechten Angewohnheiten und permanentes Kämpfen gegen den Reiter viel zu sehr verunsichern und provozieren lasse. Anstatt ruhig zu bleiben und das Trainingsprogramm wie gewohnt durchzuziehen, beginne ich immer ungeduldiger und verärgerter zu werden, so dass ich nur noch unüberlegte, falsche Schritte mache, die weder mir noch Charly etwas taugen.

Außerdem bin ich eine Person, die sehr ehrgeizig ist und somit gerne möglichst schnell viel erreichen möchte. Natürlich ist das nicht in allen Lebensbereichen so, aber in der Dressur ist diese Eigenschaft besonders ausgeprägt ... Leider aber oft auch ziemlich kontraproduktiv. Immer wieder merke ich, dass das Training mit Charly viel besser läuft, wenn ich mich zusammen reiße und mir und dem Pferd nicht zu viel Druck mache. Charly braucht eben seine Zeit, um locker zu werden und ich muss ihm den Weg bis dahin zeigen ohne mich von seinen Unarten aus dem Konzept bringen zu lassen.

Genau aus diesem Grund habe ich mir fest vorgenommen, dass jedes Training genauso verlaufen sollte wie das heute. In der Ruhe liegt die Kraft. Wenn wir so weiter machen, dann schaffen wir es.

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